Alte Rezepte
Wildschwein wird so gewürzt
aper ita conditur
Dieses Gericht stammt aus dem achten Buch des Apicius (Liber VIII - Tetrapus, 1, 1). Wildschwein wird so gewürzt: Es wird abgetupft, und sodann wird Salz und gemahlener Kümmel darübergestreut und so bleibt es. Am nächsten Tag wird es in den Ofen gegeben. Wenn es gar ist, wird gemahlener Pfeffer, Honig, liquamen, caroenum und passum darübergegossen.
Herkunft Rom (Antike)
Kategorie Hauptspeisen, Wildfleischgerichte
Vorbereitungszeit: 10 Minuten
Zubereitungszeit: 80 Minuten
Wildschwein wird so gewürzt
Dieses Gericht stammt aus dem achten Buch des Apicius (Liber VIII - Tetrapus, 1, 1). Wildschwein wird so gewürzt: Es wird abgetupft, und sodann wird Salz und gemahlener Kümmel darübergestreut und so bleibt es. Am nächsten Tag wird es in den Ofen gegeben. Wenn es gar ist, wird gemahlener Pfeffer, Honig, liquamen, caroenum und passum darübergegossen.
Wildschwein wird so gewürzt
Dieses Gericht stammt aus dem achten Buch des Apicius (Liber VIII - Tetrapus, 1, 1). Wildschwein wird so gewürzt: Es wird abgetupft, und sodann wird Salz und gemahlener Kümmel darübergestreut und so bleibt es. Am nächsten Tag wird es in den Ofen gegeben. Wenn es gar ist, wird gemahlener Pfeffer, Honig, liquamen, caroenum und passum darübergegossen.
1000 g Wildschwein
(Rücken oder Keule)
2 TL Meersalz
½ TL Kreuzkümmel
2 EL Olivenöl
zum Anbraten
250 ml Rotwein
1 TL Pfeffer
schwarz
2 TL Honig
1 TL liquamen
5 ml caroenum
Vorbereitung
Den Kreuzkümmel in einer Pfanne ohne Fett anrösten, bis er anfängt zu duften.
Den Wildschweinbraten kräftig mit Salz un dem gerösteten Kümmel einreiben, in Aluminiumfolie einwickeln und einen Tag im Kühlschrank marinieren lassen.
Zubereitung
Das Fleisch in einem Schmortopf von allen Seiten in heißem Öl scharf anbraten und anschließend mit dem Wein ablöschen. Den Topf mit Aluminiumfolie dicht verschließen, den Deckel auflegen und den Braten im Backofen (175 °C, Gas Stufe 2) etwa 60 Minuten schmoren.
Den Schmorfond abgießen, mit grob gemahlenem Pfeffer, Honig, liquamen und caroenum abschmecken und dickflüssig einkochen lassen.
Den Braten offen noch weitere 10 Minuten offen bräunen, in Aluminiumfolie einschlagen und weitere 10 Minuten ruhen lassen. Danach aufschneiden, anrichten und mit der Sauce servieren.
De re coquinaria (Kochbuch)
De re coquinaria (»Über die Kochkunst«) ist das älteste erhaltene Kochbuch und stammt aus der römischen Antike. Der Text in der vorliegenden Fassung stammt aus dem 3. oder 4. Jahrhundert.
Als Name des Verfassers ist Caelius Apicius überliefert, was auf mehrere römische Feinschmecker dieses Namens verweist. Keiner von diesen gilt heute als Autor, vielmehr geht man davon aus, dass es sich um eine über einen langen Zeitraum hin immer wieder erweiterte und ergänzte Sammlung von Rezepten handelt. Dass einer der betreffenden Feinschmecker bestimmte Rezepte beigetragen hat und es so zu der Zuschreibung kam, ist möglich. Es ist auch möglich, dass der Ursprung des Kochbuchs eine zu Ehren eines der Feinschmecker zusammengestellte Rezeptsammlung ist.
Edward Brandt ging davon aus, dass Marcus Gavius Apicius zwei Kochbücher verfasst haben könnte: Das eine Kochbuch war allgemein gehalten, das zweite enthielt Saucenrezepte. Beide Bücher wurden von einem Kopisten zusammengeschrieben und mit weiteren Rezepten aus anderen Quellen vermischt. Dies würde den hohen Anteil von Saucenrezepten von rund 100 unter den rund 400 Rezepten erklären. Für die Endredaktion wird das 3. oder 4. Jahrhundert angenommen.
Erhalten ist das Kochbuch nur in zwei karolingischen Handschriften des 9. Jahrhunderts. Eine Handschrift aus einem Kloster in Fulda wurde 1929 von der New York Academy of Medicine gekauft und befindet sich in der Bibliothek der Akademie.(Enoch von Ascoli). Die zweite Handschrift befindet sich in der Bibliothek des Vatikans. Eine weitere, unvollständige Handschrift wurde angeblich von Alban Thorer auf der Insel Maguelone bei Montpellier entdeckt, ihr Verbleib ist unbekannt.
Inhalt
Die Rezepte entsprechen nicht der Form, die wir heute als typisch empfinden. Es sind kurze, kaum erläuterte Kochanregungen, die voraussetzten, dass der Leser mit allen Grundtechniken und Kochideen seiner Zeit vertraut war – entsprechend professionellen heutigen Nachschlagewerken wie Herings Lexikon der Küche. Sehr oft besteht das Rezept nur aus einer Liste der Zutaten, in einigen Fällen fehlt selbst das Verb, etwa »koche« oder »brate«. Nur wenige Rezepte sind mit Maßangaben ausgeführt, oft steht nicht einmal eine Angabe wie »viel« oder »wenig« dabei. Beispielhaft sei hier das Rezept für eine Sauce zu Schweineleber zitiert:
In ficato oenogarum: piper, thymum, ligusticum, liquamen, vinum modice, oleum.
(Weingarum für Leber: Pfeffer, Thymian, Liebstöckel, Garum, Wein in Maßen und Öl.)
Die meisten Rezepte sind eher einfach. Das Kochbuch des Apicius bietet kaum Rezepte für »Orgien« oder dekadent anmutende Protzereien, es enthält auch kaum Anleitungen für aufwendige Tischdekorationen. Die Rezeptsammlung umfasst nur sehr wenige ausgefallene Gerichte wie Sauzitzen und mit Schweinswurst gefüllte Siebenschläfer. Apicius verwendete häufig Garum, eine aus Fischen und Fischeingeweiden hergestellte Gewürzsauce, einer vietnamesischen Fischsauce ähnlich.