Schlüsselblume
primula veris, primula officinalis
Primel, Wiesen-Primel, Frühlings-Schlüsselblume, Wiesen-Schlüsselblume, Arznei-Schlüsselblume, Himmelsschlüssel
Kategorie
Kräuter, Primelgewächse (primulaceae)
primula veris
Die Echte Schlüsselblume (Primula veris; Synonym: Primula officinalis Jacq.), auch Primel genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Primeln (Primula) in der Familie der Primelgewächse (Primulaceae). Sie ist in weiten Teilen Europas und Vorderasiens verbreitet.
Die Echte Schlüsselblume wächst als ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 8 bis 30 Zentimetern erreicht und meist in kleineren und größeren Gruppen anzutreffen ist. Sie überwintert mit einem ausdauernden, dicken, kurzen Rhizom. Die vegetativen Pflanzenteile sind oft flaumig behaart aber nicht bemehlt.
Die Blütezeit erstreckt sich von April bis Juni (Deutschland und nördlicher) oder von Februar bis Mai (Österreich, Schweiz, Slowenien etc.). Fünf bis zwanzig Blüten sind in einer endständigen und einseitswendigen, einfachen Dolde angeordnet. Der mehr oder weniger lange, fein behaarte Blütenstandsschaft ist unbeblättert.
Aus dem Fruchtknoten entwickelt sich eine 5 bis 10 mm lange, vom Kelch umgebene, Kapselfrucht. Sie ist etwa halb so lang wie der überdauernde Kelch, ihre Form ist eiförmig und leicht bauchig ausgeprägt. Bei Reife öffnet sich die Kapsel mit zehn Kapselzähnchen und entlässt die zahlreichen Samen. Die Samen besitzen winzige Bläschen.
Beschreibung
Die Echte Schlüsselblume (Primula veris; Synonym: Primula officinalis Jacq.), auch Primel genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Primeln (Primula) in der Familie der Primelgewächse (Primulaceae). Sie ist in weiten Teilen Europas und Vorderasiens verbreitet.
Die Echte Schlüsselblume wächst als ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 8 bis 30 Zentimetern erreicht und meist in kleineren und größeren Gruppen anzutreffen ist. Sie überwintert mit einem ausdauernden, dicken, kurzen Rhizom. Die vegetativen Pflanzenteile sind oft flaumig behaart aber nicht bemehlt.
Die Blütezeit erstreckt sich von April bis Juni (Deutschland und nördlicher) oder von Februar bis Mai (Österreich, Schweiz, Slowenien etc.). Fünf bis zwanzig Blüten sind in einer endständigen und einseitswendigen, einfachen Dolde angeordnet. Der mehr oder weniger lange, fein behaarte Blütenstandsschaft ist unbeblättert.
Aus dem Fruchtknoten entwickelt sich eine 5 bis 10 mm lange, vom Kelch umgebene, Kapselfrucht. Sie ist etwa halb so lang wie der überdauernde Kelch, ihre Form ist eiförmig und leicht bauchig ausgeprägt. Bei Reife öffnet sich die Kapsel mit zehn Kapselzähnchen und entlässt die zahlreichen Samen. Die Samen besitzen winzige Bläschen.
Herkunft
Diese kalkliebende Art kommt in ganz Europa und Vorderasien vor, lediglich im Süden der Mittelmeerländer und im äußersten Norden ist sie nicht beheimatet. In Mitteleuropa fehlt sie im Tiefland westlich der Elbe weitgehend, im übrigen Tiefland ist sie selten, ebenso in Gebieten mit kalkfreiem Gestein. Im übrigen Mitteleuropa kommt sie zerstreut vor.
Als Standorte werden Raine, Halbtrockenrasen, trockene Wiesen, lichte Laubwälder, Waldränder und Waldschläge insbesondere von krautreichen Eichenwäldern, mitteleuropäischen Flaumeichenmischwäldern, west-submediterranen Flaumeichenwäldern, Hainbuchenwäldern oder auch Seggen-Buchenwäldern bevorzugt. Sie steigt von der Ebene bis zu Höhenlagen von 1700 Metern. Die Echte Schlüsselblume gedeiht am besten auf kalkhaltigen, stickstoffarmen, lockeren Lehmböden mit reichlicher Humusbeimischung.
Verwendung
Schlüsselblumenblätter werden in der spanischen Küche traditionell als Salatgrün verwendet.
In der englischen Küche werden die Blüten unter anderem zum Würzen von Landwein und Essig verwendet. Die Blätter werden als gezuckerte Süßigkeit oder als Teil eines zusammengesetzten Salats verwendet, während der Saft der Schlüsselblume verwendet wird, um Rainfarn zum Braten zuzubereiten. Die Schlüsselblume P. vulgaris, die nahe Verwandte der Schlüsselblume, wurde oft mit der Schlüsselblume verwechselt und ihre Verwendung in der Küche ist ähnlich, wobei ihre Blüten zusätzlich als Farbstoff in Desserts verwendet werden.
Gesundheit
Die in der Pflanze enthaltenen Triterpensaponine üben eine reizende Wirkung auf die Magenschleimhaut aus. Dieser Effekt soll über Nervenfasern reflektorisch die Bronchialschleimhaut dazu anregen, mehr Schleim zu produzieren. Hierdurch verdünnt sich das Sekret und erleichtert das Abhusten.
Extrakte aus Schlüsselblumen werden vor allem bei Erkältungen mit verschleimtem Husten und Schnupfen als Begleitsymptomatik eingesetzt. Als Nebenwirkung der Anwendung konnten Magenschmerzen und Übelkeit sowie allergische Hautreaktionen festgestellt werden.
Geschichte
Diese Pflanze wurde bereits von Plinius dem Älteren wegen seiner frühblühenden Eigenschaften erwähnt. Arten aus der Gattung Primula spielten zusammen mit anderen Ritualpflanzen eine bedeutende Rolle in der Pharmazie und Mythologie der keltischen Druiden, wahrscheinlich als Zutat in Zaubertränken, um die Aufnahme anderer Kräuterbestandteile zu erhöhen. Im Mittelalter war es auch als Peterskraut oder Petrella bekannt und bei Florentiner Apothekern begehrt. Hildegard von Bingen empfahl die medizinischen Teile nur zur äußerlichen Anwendung, die Blätter wurden jedoch auch als Nahrungsmittel verzehrt. Andere damals gebräuchliche Namen waren »Herba paralysis«, »Verbascum«, Primel oder Königskerzenblätter. Sie wurde häufig fälschlicherweise als ähnliche Art aus der Gattung Primula identifiziert oder mit ihr verwechselt.
Mythologie
Hans Christian Andersen zählte die Schlüsselblume in seinem Weihnachtsmärchen »Der letzte Traum der alten Eiche« mit anderen duftenden Blumen auf.
In den deutschen Sagen kommt oft eine weiße, gelbe oder blaue Wunderblume vor – wenn sie gelb ist, ist es eine Schlüsselblume, der Schlüssel zu unsichtbaren Pforten aus Erz und Stein. Eine Schweizer Sage erzählte von einer Bergjungfrau, die am Steinböckli bei Unterehrendingen auf Schlüsselblumen (»Himmelschlüssel«) saß; eine Schlüsselblume verwandelte sich dann in der Hand eines Jünglings in eine Goldmünze. Die Schlüsselblume kommt in deutschen und niederländischen Sagen in Zusammenhang mit Petrus vor, der den Himmelsschlüssel fallen ließ, und an der Stelle, wo dieser auf Erden hinfiel, wuchsen Schlüsselblumen.
Im Volksglauben galt die Echte Schlüsselblume als Schutz- und Fruchtbarkeitsmittel. In der germanischen Mythologie zählte sie zu den Pflanzen, die von Elfen und Nixen geliebt und beschützt werden. Auch wird von einer Sagengestalt, der Schlüsseljungfrau, berichtet, die auf ihrer Krone einen großen goldenen Schlüssel trägt und der Pflanze die Gabe verleiht, verborgene Schätze aufzuspüren.